Weihnachtsbrief 2021

Liebe Mitglieder / innen,
Liebe Freunde / innen

schon wieder ist ein Jahr vorüber; ein weiteres Jahr unter Pandemie – Bedingungen. Ich selbst konnte im August 2019 zum letzten Mal Sri Lanka besuchen, bin aber in engem Kontakt mit Nadeera und Tissa.

Zunächst möchte ich mich bei Ihnen/ euch ganz herzlich für eure Unterstützung bedanken und euch einen kurzen Überblick über unser Kinderhaus geben.

Unser Kinderhaus wurde auf staatliche Anordnung im Oktober 2020 in ein Jungenhaus umgewandelt; alle Mädchen sind inzwischen in Mädchenheimen untergebracht .
Zur Zeit leben 22 Jungen mit Tissa, Nadeera und einer Mitarbeiterin, die Nadeera unterstützt, im Kinderhaus zusammen. Nadeera hat mir gerade Ende letzter Woche berichtet, dass es im Moment sehr arbeitsintensiv ist, weil viele kleine Jungen auf Anordnung der Regierung im Kinderhaus aufgenommen wurden. Besonders schwierig ist es, die Kleinen zu „kontrollieren“. Der Sozialisierungsprozess ist auch eine verantwortungsvolle Aufgabe.

Es ist geplant, dass die 3 Ältesten eine Ausbildung beginnen und dann in einem Heim für Auszubildende unter der Woche wohnen werden. Die größeren Jungen konnten die ganze Zeit Nadeera und Tissa bei den Arbeiten des täglichen Lebens unterstützen.
Die Folgen der Pandemie in Sri Lanka sind allerdings mit uns nicht zu vergleichen. Die sri- lankische Wirtschaft ist in einen so kritischen Zustand geraten, dass die Preise für Lebenshaltungskosten so extrem angestiegen sind und man für Anfang 2022 eine Lebensmittelknappheit befürchtet.

Das Kinderhaus ist sozial isoliert, weil Außenstehende seit Beginn der Pandemie das Kinderhaus nicht mehr betreten dürfen. Das bedeutet, Nadeera muss nun alle Mahlzeiten für die Kinder selbst zubereiten, die Essensopfergaben (Dane) sind bis auf Weiteres verboten. Dies bedeutet einerseits mehr Arbeit für unsere Mitarbeiter und für uns wesentlich höhere Unterhaltskosten.

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Für unsere Kinder war es immer etwas Besonderes, wenn die Nachbarskinder zum Spielen kamen; diese Sozialkontakte waren für Sie sehr wichtig und „normal“. Auch die Nachbarskinder kamen immer sehr gerne und wurden auch zu alljährlichen rituellen Festen mit ihren Eltern ins Kinderhaus eingeladen.

Auch meine Besuche werden schmerzlich vermisst; dieser persönliche Austausch ist durch Telefonate einfach nicht zu ersetzen.

Wir alle hoffen sehr, dass sich die Lage entspannt und wir wieder ein „normales“ und sicheres Leben führen können.
Mein größter Wunsch ist es, dass ich mit einem guten Gefühl endlich wieder einmal nach Sri Lanka reisen kann.

Da wir im Moment keine Öffentlichkeitsarbeit machen können, fehlen uns Spenden: der Zeitungsartikel in den BNN im November (siehe Homepage) hat uns leider definitiv keine Unterstützung gebracht.

Wir sind weiterhin auf Spenden angewiesen.
In meinen Ferien werde ich mich jetzt intensiv mit der Homepage beschäftigen; es war mir vorher nicht möglich, da ich in den letzten Wochen Schweres zu bewältigen hatte.

Ich wünsche Ihnen/ euch allen ein Frohes Weihnachtsfest, Gesundheit und alles Gute für das kommende Jahr und vor allem Hoffnung auf ein baldiges „Ende“ der Pandemie !

Liebe Grüße Waltraud